Begonnen haben wir vor 25 Jahren mit der Auswertung und Kartierung der im Stuttgarter Institut für Auslandsbeziehungen vorhandenen Mikrofilme, auf denen der Inhalt alter Kirchenbücher aus dem Banater Bergland festgehalten ist. Wir sahen darin die einmalige Gelegenheit, etwas über die Herkunft und die Anpassungsproblematik unserer Vorfahren in der schwierigen Zeit der Ansiedlung zu erfahren.
Über die industrielle Entwicklung des Banater Berglandes wurde viel geschrieben, aber nur sehr wenig über die Menschen, die diese Leistung vollbracht haben. Anhand der Aufzeichnungen in den Kirchenbüchern können wir die Bevölkerung jeden Ortes historisch rekonstruieren. Somit ergab sich die Gelegenheit Daten über die Herkunft der Ansiedler und deren Berufe, über Familiengröße und Kinderzahl, Heiratsalter und Migrationsbewegung, Todesursachen und Lebenserwartung zu sammeln. Ein zweites Ziel unserer schon damals gegründete Arbeitsgemeinschaft „Familienforschung“ war es, die Familienbücher aller Berglanddeutschen Gemeinden zu erarbeiten und zu veröffentlichen. Die Familienbücher sollen einerseits für zukünftige Generationen die Existenz der Deutschen im Banater Bergland dokumentieren, andererseits sollen sie für jeden Genealogen eine Datenquelle für die eigens unternommene Familienforschung darstellen und somit die Suche nach den Vorfahren erleichtern.
Die Bücher sind grundsätzlich alphabetisch nach Familien geordnet. Jede Familie ist mit einer laufenden Nummer versehen. Auch ledige Mütter oder Einzelfälle, vereinzelte Geburten, Todesfälle oder Verheiratungen wurden aufgenommen. Sie werden als Bestandteil von Kleinfamilien angesehen, die sich eventuell an anderen Orten ergänzen lassen. Der verwandtschaftliche Zusammenhang zwischen den einzelnen Familien ist mit Hilfe der Familiennummer ersichtlich gemacht. Oft können weitere Daten über ein- oder ausgewanderte Familien in anderen Banater Familienbüchern gefunden werden. Soweit ermittelt, sind andere Aufenthaltsorte einer Person oder Familie in den Zeilen AiB (Aufenthaltsorte im Banat) angegeben.
Die Erstellung der Familienbücher ist eine recht mühsame, langwierige und kostspielige Arbeit, die nicht alleine von unserem Verband getragen werden konnte. Bei der Entzifferung der Kirchenbücher und Anfertigung von Familiendateien wurden wir von mehreren Institutionen finanziell unterstützt. Zusätzlich haben sich einige unserer Landsleute bereit gestellt, ohne Entgelt bei der Entzifferung der Kirchenbücher und bei der Übertragung der Daten auf Karteien mitzuhelfen. Ohne diese Hilfe und Unterstützung wäre dieses Projekt nicht realisierbar gewesen.